Am Montag fanden sich 21 Menschen zusammen, die der Einladung des AWO Fördervereins „Zeitgeschenke“ folgten und sich in die Gefühlswelt von an Demenz erkrankten Menschen hineinversetzen lassen wollten. Durch Unterstützung mit Fördermitteln des Landesprogrammes „Solidarisches Zusammenleben der Generationen“ konnte der Förderverein „Zeitgeschenke“ in diesem Jahr einen Demenzsimulator anschaffen.
In einer Multiplikatoren-Schulung erfuhren die Teilnehmer*innen den Umgang mit dem Demenzsimulator „Hands-on-Dementia“ und probierten sich im Umgang mit den verschiedenen Aufgaben aus. Ziel ist es, den Demenzsimulator zukünftig in verschiedenen Veranstaltungen zum Einsatz zu bringen und so allen Menschen, die mit dem Krankheitsbild der Demenz in Berührung kommen oder kommen könnten, einen Einblick in die Gefühlswelt Erkrankter zu geben. Das können Angehörige, ehrenamtlich Engagierte, Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung und auch hauptamtlich in der Pflege arbeitende Menschen sein.
Vorstellbar ist der Einsatz des Demenzsimulators auch für Student*innen und Schüler*innen, denn noch immer ist die Alzheimererkrankung „gefühlt ein Tabu-Thema in der breiten Gesellschaft“, so die Dozentin Frau Wilhelmi.
Der Demenzsimulator führt durch einen ganz gewöhnlichen Tag in insgesamt 13 alltäglichen Situationen. Vom Anziehen bis zum Abendessen können Personen, die nicht an Demenz erkrankt sind, erleben, wie sich die Symptome einer Demenz anfühlen. Schon nach zwei Stunden Aktivität an den Aufgaben des Demenzsimulators spürten die Teilnehmer*innen, dass die Aufgaben sehr viel Konzentration erfordern, ermüdend sind und das sich durch das Scheitern an den Aufgaben Unbehagen einstellte. „Es ist beängstigend, das eigene Unvermögen zu erleben und bei so einfachen Aufgaben an seine Grenzen zu stoßen“ sagt abschließend Frau Silvia Fuhrmann, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins.